Fleeting Landscapes, Flüchtige Landschaften – Klaudia Dietewich

Von Klaudia Dietewich

Sprache: Deutsch, Englisch
Inhalt: 116 Seiten, farbig
Format: 17 x 23 cm, Halbleinenband
Erscheinungstermin: 24.01.2025

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Beschreibung

Der Strand „Les Blancs Sablons“, „Gwendraezh“ auf Bretonisch, liegt nahe der Kleinstadt Le Conquet in Finistère in der Bretagne und ist bei Surfern jeder Art überaus beliebt wegen der kräftigen Winde und dem damit einhergehenden Wellengang. Die gesamte Gegend liegt auf einer keilförmigen Gesteinsformation aus Granit, die nicht nur weit landeinwärts, sondern auch bis zu 7000 Meter in die Tiefe reicht: Ehemalige Berge, fast so hoch wie der Himalaya, die nicht abgetragen wurden, sondern nach und nach in der Tiefe der weichen Erdschichten verschwanden.

Dieser Granit hat im Wesentlichen drei Bestandteile: Feldspat, weiße Körner, die den überwiegenden Anteil des Sandes dort ausmachen, hellgrauer Quarz sowie schwarzer Glimmer aus der Gruppe der Schichtsilikate, auch Mica genannt. Das Besondere am Glimmer ist, dass er in Schichten aufgebaut ist, die eine sehr schwache Bindung untereinander aufweisen und sich darum an den Schichtgrenzen leicht lösen. Dieser schwarze Glimmer im Sand hat die Form von Pailletten, die in den Wellen surfen wie Blätter im Wind. Aus diesem Grund bewegt sich der schwarze Glimmer in den zurücklaufenden Wellen schneller als die hellen Feldspate und Quarze, die dem Wasser mehr Widerstand bieten und schneller zu Boden sinken.

Die Fotos in diesem Buch zeigen die Spuren dieser Felsen, die einstmals gen Himmel ragten und sind zugleich rasch vergängliche Momentaufnahmen, Bilder, gezeichnet von den Wellen, die Augenblicke später schon wieder verschwunden sein können. Solche Spuren sind es, die Klaudia Dietewich auf ihren Reisen um die Welt fotografiert: Bruchstücke und Fundstücke, die, obwohl ganz ungegenständlich, Erinnerungen wachrufen und Geschichten erzählen. Wenn Betrachterinnen und Betrachter Gegenstände und bildliche Darstellungen zu erblicken glauben, werden ihre Fotografien zu Projektionsflächen der Einbildungskraft. In dieser subtilen Ästhetik von im Alltag und in der Natur entstandenen Relikten, im Unbeachteten und Vergessenen findet die Künstlerin die Schönheit der einfachen Dinge und zugleich die Parallele vom mehr oder weniger raschen Verschwinden der Motive und unserer eigenen Existenz.